Zum Schelch
Seit Oktober 2022 zählt die Weinbar „Zum Schelch“ zum festen Bestandteil der Gemündener
Gastronomie. Das außergewöhnliche Ambiente einer ehemaligen Traditionsmetzgerei begeistert regelmäßig unsere treue Gästeschar.
01
Hintergrund
Gemündens „Herzkammer“, die wunderschöne Innenstadt darf nicht veröden! Der allseits sichtbare Strukturwandel im Konsumverhalten geht auch an Gemünden nicht spurlos vorbei. Klaffende Leerstandslücken in der einst gut frequentierten Einkaufsstrasse sprechen eine deutliche Sprache. Auch mit größter Anstrengung wird es immer schwieriger werden, diese Leerstände nachhaltig wieder mit Leben zu erfüllen. Diese traurige Tatsache war mit ein ausschlaggebender Grund für die intensive Betrachtung, Analyse und Suche nach praktikablen Lösungsansätzen.
02
Idee
Eine anfangs noch lose organisierte Gruppe von gleichgesinnten „Gemünden Liebhabern“ hat viele mögliche Ansätze zur Verbesserung der genannten Situation diskutiert und gegeneinander abgewogen. Schnell wurde uns bewusst, dass wir uns zunächst auf die wohl dringendsten Leerstandsobjekte rund um den (im Sommer) stark belebten Marktplatz kümmern müssen.
Eine seit kurzer Zeit leerstehende Metzgerei hatte schnell unsere größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Eine Nachfolge mit gleicher Nutzung schien nach genauer Betrachtung für ziemlich ausgeschlossen. Die Idee einer gastronomischen Nutzung erschien uns relativ schnell als plausibel. Die Idee einer Wein und Brotzeitbar war schnell geboren.
03
Umsetzung
Hochmotiviert und noch von einer gewissen Naivität geprägt ging es schnell an das Umsetzungskonzept. Ein einprägsamer Name mit engem Bezug zu Gemünden wurde gesucht. Der „Schelch“ als traditionelles Arbeitsmittel der Gemündener Fischerzunft hat sich unter vielen anderen Vorschlägen durchgesetzt und ist heute bereits ein einprägsamer Name weit über Gemünden hinaus geworden.
Das Einrichtungskonzept war zu Großteilen durch die noch vorhandene Metzgereieinrichtung vorgezeichnet. Lediglich die übergroße Verkaufstheke mit Kühleinheiten musste weichen. Um weiterhin den Charakter der einstigen Metzgerei zu erhalten wurde auch bei den neu eingebrachten Gegenständen stets darauf geachtet, die charmante, schräge Metzgerei-Atmosphäre zu untermalen. Große Unterstützung erfuhren wir als das Projekt öffentlich bekannt wurde. In 100 % Eigenleistung durch ehrenamtliche Helfer und vielen Sachspenden konnte innerhalb kurzer Zeit die Weinbar fertiggestellt werden. Der parallel dazu laufen Genehmigung Prozess stellte die wohl größte Herausforderung für das
kleine Projektteam dar. Aus einer ehemaligen Metzgerei eine Weinbar zu machen, bedeutete gleichzeitig eine „Nutzungsänderung“ und die damit verbundenen Auflagen einer Schankwirtschaft erfüllen zu müssen. Auch diese Hürde wurde schließlich genommen und einer Eröffnung stand nichts mehr im Wege.
04
aktueller Stand
Am 16. Oktober 2022 war es dann soweit. Der „Schelch“, unsere außergewöhnliche Vereinsgastätte, öffnete zum ersten Mal seine Tür und wurde am „Herbstmarkt“ von den gespannten Gästen förmlich überrannt. Das noch neue Team aus Ehrenamtlichen meisterte mit Bravour die Premiere. Die mittlerweile stark angewachsene Mitgliederzahl und das damit einsatzbereite Serviceteam sorgte auch den kommenden Terminen für eine großartige Bereicherung der Gemündener Gastroszene. Nach nunmehr 12 Monaten „Schelch“ hat sich eine treue Gemeinde von Helfern und Gästen eingefunden, die das als Experiment gestartete Projekt mit Herzblut unterstützen und zukunftsfähig aufgestellt haben.
„Geöffnet ist wenn offen ist“, diese zugegebenermaßen interessanten Öffnungszeiten sind dem innovativen Betreiberkonzept geschuldet. Der „Schelch und öffnet dann, wenn es aus dem Team der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder möglich gemacht werden kann. Ganz sicher hat der Schelch zu allen städtischen Anlässen wie Märkte, Kirchweih, Modenschau, und der Veranstaltungsreihe „Musik in der Stadt“ geöffnet. Viele geschlossene Gesellschaften (Geburtstagsfeier, Firmenevents, Klassentreffen,…) bewirtet der Schelch in eigener Regie, bzw. wird im Vermietkonzept vom Ausrichter selbst organisiert.